Hilfe für Robert
Hallo mein Name ist Tobias Schlüter und dieses ist meine erste Webseite die ich jemals gemacht habe , ich hoffe Sie verzeihen wie Fehler und helfen mir bei der Weiterentwicklung. Es geht um ein sehr ernstes Thema und ich bin wirklich auf jede Hilfe angewiesen.
I Ich hoffe dass ich so Hinweise finde und endlich verstehen kann, was passiert ist. Mir geht es um keine Schuldzuweisungen. Ich will e nur verstehen und vielleicht kann es uns, mit und den Ärzten, erklären was passiert ist und wir sind dadurch in der Lage meinen kleinen Bruder zurück zu holen. Es geht um meinen kleinen Bruder. Vielleicht ist klein etwas übertrieben, immerhin ist er mit seinen 25 Jahren schon erwachsen und steht auf eignen Beinen, aber die Verantwortung als großer Bruder hört halt einfach nicht auf. Diejenigen die Geschwister haben, wissen jetzt wovon ich rede. Mein kleiner Bruder war schon als Kind immer sehr neugierig und leicht zu faszinieren. Er liest gerne Geschichten und ist ein großer Kino-Fan. |
Besonders Fantasie-Geschichten mit Hexen und Zauberern lassen sein Herz höher schlagen. Wenn unsere Eltern vor sieben Jahren starben und wir das Haus geerbt haben, wurde aus diesem Interesse ein Fanatismus und immer öfter tauchte er in seine Fantasie-Welt ein, um vor der Realität zu fliehen. Nachdem seine Schulischen und Beruflichen, er war gerade in deiner Lehre, immer weiter nachließen, besuchte er einen Therapeuten, um langsam wieder ein normales Leben führen zu können und Fuß zu fassen. Das hat im Großen und Ganzen auch gut funktioniert. Die Medikamente hat er gut vertragen und seine Lebensfreude kehrte langsam wieder zurück.
Vor einem Jahr, oder waren es zwei, passierte aber etwas, seine Fortschritte nahmen langsam aber stetig ab. Immer häufiger kapselte er sich ab und war für Tage in seiner Wohnung, der Auszug war Teil seiner Therapie, nicht zu erreichen. Wir, ich und meine Frau, dachten erst er würde jetzt viel Feiern und, wie man sagt, die Sau raus lassen. Er war ja jetzt mehr al alt genug um sein Leben zu genießen. Doch leider stellte sich dies als falsch heraus. Vielleicht war ich auch einfach froh, mein eigenes Leben führen zu können und ich habe deswegen meine Pflichten als Großer Bruder vernachlässigt. Ich kann mir das nicht verzeihen. |
Robert sah also im Kino diesen Film mit Leonardo DICaprio, in dem der Hauptdarsteller in die Träume anderer eindringt und diese nach Gutdünken verändern kann. Irgend etwas in diesem Film muß meinen Bruder so fasziniert haben, dass es für ihn eine Obsession geworden ist. Immer öfter schaute er sich diesen Film an. Er konnte die Dialoge mittlerweile auswendig und erschuf sich so eine Traumwelt in die er abtauchte. Wann immer er konnte, verbrachte er seine Zeit mit Versuchen dieses selber zu erlernen. Sein Bücher-Regal füllte sich mit Büchern deren Sinn und Titel für uns normale Menschen seltsam erscheinen. Er stellte die Bücher so in das Regal, dass die Bücher-Rücken sich abwandten, so als ab er wollte dass man sie nicht sehen kann. Natürlich sprach ich ihn darauf an, auf seine Obsession und er erklärte mir, das dass alles nicht so wäre und ich mir umsonst Sorgen machte. Ich gab mich schnell mit dieser Erklärung zufrieden und vergaß dies auch. Oder ich verdrängte es. Meine kleine Tochter wurde zu dieser Zeit geboren und ich war froh in meiner kleinen Familie. Doch vor ein paar Monaten passierte etwas, was mich sehr ruckartig wieder zurück holte. Und heute frage ich mich, ob ich alles richtig gemacht habe. Ob ich meiner Verantwortung gerecht geworden bin. Oder ob ich meinen kleinen Bruder in Stich gelassen habe und alles hätte anders laufen können, wenn ich nur aufgepaßt hätte.
Letzten Monat, also im April, habe ich mehrfach versucht Robert zu erreichen. Sein Handy war offensichtlich ausgeschaltet. Oder, wie ich damals dachte, der Akku war leer. Das wäre nicht das erste Mal gewesen, das er es nicht aufgeladen hat. Robert hatte nicht viele Freunde und wir hatten uns angewöhnt, dass er mein Handy nur klingeln lassen muß, damit ich zurück rufe. So konnte er Geld sparen und meine Flatrate belastet das nicht. |
Das es über ein Wochenende passierte, macht ich mir keine Gedanken, häufig war auf Konvention unterwegs oder verbrachte auf Live-Rollenspielen seine Zeit. So dass es durchaus möglich war, das er sich in einem Funkloch befand. Am Montag fing ich dann an mir ernste Sorgen zu machen. Er hätte morgens Beruf-Schule haben sollen, das bedeutete, dass er sich in keinem Funkloch mehr befinden könnte.
Um 16.00 versuchte ich ihn an seinem Festnetz-Telefon zu erreichen. Nach mehreren versuche, gab ich auf und rief endlich die Polizei und Feuerwehr an. Nachdem die Polizei mir endlich glaubte, dass es sich um kein gewohntes Verhalten meines Bruders handelte, trafen wir uns alle an seinem Haus. Da ich keinen Schlüssel hatte und der Hausmeister nicht zu erreichen war, gab ich die Einwilligung, die Tür auf meine Kosten aufzubrechen. Nach nochmal 30 Minuten, die der Schlüssel-Dienst brauchte um uns zu finden und die Tür aufzubrechen, konnten wir dann also die Wohnung betreten. Ich war froh als uns nicht der süßliche Geruch des Todes entgegen schlug, mit dem wir alle gerechnet hatten. Auch kreuzten keine Horden von Insekten unseren Weg oder schwirrten Fliegen um unsere Köpfe. Die Wohnung, war wie immer, aufgeräumt und ordentlich, nicht steril sauber, aber das war von Robert auch nicht zu erwarten. Tatsächlich war sie aber, im nachhinein, vielleicht doch besser organisiert als wie es kannte. Es sah aus, als ob sie vorbereitet gewesen wäre, auf unseren Besuch. |
Es flogen keine Socken umher. Seine Wäsche was unbekannterweise im Schrank gelagert. Sein Geschirr war säuberlich geputzt und stand im Abtropfkob auf der Spüle. Und obwohl der Kühlschrank auf niedrigster Stufe eingestellt war, waren die Lebensmittel frisch und nicht verdorben. Gleichzeitig zu meiner Erkundungstour, versuchte der Schlüsseldienst die Tür zu seinem Schlafzimmer aufzubrechen. Offensichtlich hatte Robert das simple Schloß einer Zimmertür gegen gen ein anderes ausgetauscht. Zu mindestens entnahm ich dass dem schwitzenden Ausdruck des Handwerkes. Nach einiger Zeit hatte er alle zwei Schließzylinder aufgebohrt und wir konnten alle das Zimmer betreten.
Als erstes nahm ich den intensiven Geruch von, wie ich heute weiß, Weihrauch war. Das Fenster war von innen mit einer festen und schwarzen Pappe verklebt. Einem Karton wie ihn Kinder zum Basteln in der Schule bekommen. Und abgesehen von dem rotierendem Funkeln einer, sich langsam drehenden Disko-Kugel, war es stockfinster in dem kleinen Raum. Mehrere Lagen Eierkarton verhinderten jegliche Ausbreitung von Schallwellen, und trotz der surrealen Situation, erinnerte der Raum eher an einen vor-pubertären Party-Keller, als an das Schlafzimmer eines jungen Heranwachsenden. Und während Sekunden wie Stunden vergingen und Augenblicke ausreichten um sich der ganzen Situation bewußt zu werden, wir hatten ja gerade erst den Raum betreten, bemerkte ich diese seltsame Kiste, die genau an der Stelle stand, an der ich es gewohnt war das billige aber ausreichende Bett meines Bruder zu finden. |
Natürlich war die Assoziation mit einem Sarg nicht von der Hand zu weisen, aber das gewollte Vorhandensein und Positionierung von Luftschlitzen sprach doch sehr dagegen. Das schwarze Holz war übersät mit seltsamen Symbolen aus einer silbrigen Farbe. Einige waren sehr akkurat gezeichnet, andere wiederum zittrig und eher kindlicher Natur. So als wäre sie voller Anspannung uns Erwartung von einem Kind, das weiß was es will aber es noch nicht wirklich verstanden hat, abgezeichnet worden. Um die Kiste herum fanden sich einige dieser bekannten Medikamenten-Flaschen, in denen der Arzt seine Spritze durch den Korken steckt, damit er die richtige Menge an Flüssigkeit entnehmen kann. Über der Kopfseite der Kiste hing, nur noch mit Tropfen gefüllt, ein Beutel, von dessen Unterseite ein Schlauch in die Kiste führte. Nicht nur das die Eierkartons jeden Schall verschluckt hätten, der Moment der Öffnung ließ die Luft erstarren und eisige Stille erfüllte den Raum.
Die Innenseite der Kiste war, ähnlich eines Sarges, ausgepolstert mit einem Stoff verkleideten Schaumstoff. Robert lag auf dem Rücken und das Ende des Schlauches fand seinen Weg in die Armbeuge des rechten Armes. Die Lücken waren ausgefüllt mit den kleinen Chips wie sie zum Verpacken von Fernsehern benutzt werden. Jeder Raum war gefüllt, so das Bewegungen innerhalb der Kiste wohl möglich waren und trotzdem die Täuschung von Geborgenheit ihren Sinn hatte. |
Der anwesende Arzt beugte sich über die Kiste und mit Erleichtern stellte er einen Puls an der Halsschlagader von Robert fest. Mit Erstaunen sagte er uns, das der Puls zwar vorhanden ist, aber der Anzahl der Schläge sehr außergewöhnlich. Unter 30 Schlägen in der Minute wären sehr bedrohlich, auch wenn die gemessenen Blutdruckwerte, zwar der Situation entsprechen, aber nur bedingt zum Überleben ausreichen würden. Und auch wenn der Körper sich in einem nicht optimalen Zustand befände, könne er sagen, dass der verlangsamte Metabolismus und die Zuckerlösung in der Infusion, nicht für einen Selbstmord-Versuch sprechen würden.
Eher wie ein Wissenschaftlicher Versuch mit guten und ausreichender Vorsorge. Aber das ein paar Stunden später, die Situation sich hätte schlagartig ändern könne, weil die fehlende Flüssigkeit sich langsam bemerkbar machen würde. Da Robert in der Kiste nicht behandelt werden konnte, wurde er vorsichtig heraus gehoben und auf die mitgebrachte Trage gelegt. Und obwohl man das Zucken seiner Augen erkennen konnte, wachte er nicht einmal auf. Auch nicht als die Infusion entfernt wurde und gegen eine neue Ausgetauscht wurde. Sein Puls blieb niedrig, sein Atem ging ruhig und konsequent auf niedrigen Rhythmus. Da keine weitere Gefahr bestand, entschied der Arzt, Robert in ein Krankenhau zu bringen, bevor er mit der Behandlung weiterfährt. Er bräuchte Gerätschaften zur Überwachung der Gehirnaktivität und eine Verabreichung von Adrenalin, in der Situation wäre zu gefährlich. Er müsse erst wissen, welche der Medikament sich Robert verabreicht hätte. |
Mittlerweile befindet sich Robert seit 4 Wochen im Koma. Seine Gehirnaktivitäten sind vergleichsweise sehr hoch, zu anderen Koma-Patienten. Aber seltsamerweise scheint sein Körper auf diese Signale nicht zu reagieren. Trotzdem er nicht auf Signale reagiert und er offensichtlich nicht an unserer Realität teilnimmt, scheint sein Gehirn äußerst aktiv zu sein. <und selbst wenn er träumen würde, wäre das nicht normal. Seine Gehirnwellen sind vergleichbar mit denen eines Künstlers.
In den letzten Wochen habe ich mich viel in seiner Wohnung aufgehalten und versucht zu ergründen was passiert ist. Offensichtlich hat sein Interesse für New-Age und Esoterik langsam sein Zugang zur Realität vernebelt. Pseudo-Wissenschaftliche Bücher über den Gebrauch von Drogen zur Erreichung von außer körperlichen Zuständen und Anleitungen zur Wunscherfüllung oder Manifestation im Gedankenkraft füllen seine Bücher-Regale. Und die niedergeschrieben Träume in seinem Tagebuch zeigen deutlich wie besessen er von diesem Gedanken war. Einige dieser Einträge sind sehr wirr und ergeben für uns keinen Sinn. Und ich bekomme heute immer öfter Alpträume wenn ich mir vorstelle, dass vieles davon wirklich passiert ist, und selbst wenn sie nur Erfindungen eines kranken Geistes sind, erfüllt mich die Vorstellung mit Grauen. Tobias Schlüter |